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    Staatsschauspiel Dresden
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    Theaterstraße 2 - 01067 Dresden
    Telefon: 03 51.49 13-50
    SPIELPLAN & KARTEN

    Das große Heft

    Bewertung und Kritik zu

    DAS GROSSE HEFT
    nach dem Roman von Ágota Kristóf
    Regie: Ulrich Rasche 
    Premiere: 11. Februar 2018  
    Staatsschauspiel Dresden

    Eingeladen zum 56. Berliner Theatertreffen (2019) 

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    Zum Inhalt: Sie sind Zwillinge. Sie kommen aus der großen Stadt, die bombardiert wird. Jetzt sollen sie bei der Großmutter bis zum Ende des Krieges bleiben.
    Einer verrohten Welt im Krieg begegnen die Zwillinge mit Härte. Fernab von der Schule bringen sie sich selbst bei, was sie fürs Überleben brauchen: Sie härten ihre Körper mit Schlägen ab, den Geist mit Schimpfworten – in beiden Fällen mit dem Ziel unempfindlich alles auszuhalten, nicht zu weinen, psychische wie physische Schmerzen nicht mehr wahrzunehmen. Sie betteln, hungern, schlachten, stehlen, töten, stellen sich taub, blind, üben sich in Bewegungslosigkeit. Sie beobachten ihre Umwelt, machen sich Schwachstellen zunutze und setzen an anderer Stelle ihr Wissen mit Kalkül ein. Sie passen sich dieser vom Krieg geprägten Gesellschaft auf ihre Art an, lernen sich zu wehren und entwickeln ihre ganz eigenen Moralvorstellungen. Das Bild einer wohlbehüteten Kindheit lassen sie dabei weit hinter sich und werden zu erbarmungslosen jungen Erwachsenen, die über Leichen gehen. Ihre gewonnenen Erkenntnisse und Wahrheiten tragen sie in das Große Heft ein. So entsteht eine Aufsatzsammlung, die die Übungen und Entwicklung der Zwillinge in schonungslosen kurzen Sätzen ohne Schnörkel oder Gefühlsduselei dokumentiert. 
    Ágota Kristóf schildert in ihrem 1987 erschienenen Debutroman die Lebensgeschichte zweier Brüder, bei der Realität, Fiktion und Lüge nah beieinander liegen. Der Roman DAS GROSSE HEFT wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt und zum Livre Européen gekürt.

    Mit László Branko Breiding, Philipp Grimm, Jannik Hinsch, Harald Horváth, Robin Jentys, Toni Jessen, Moritz Kienemann, David Kosel, Sam Michelson, Johannes Nussbaum, Justus Pfankuch, Daniel Séjourné, Yassin Trabelsi, Alexander Vaassen, Simon Werdelis, Tommy Wiesner

    Regie und Bühne: Ulrich Rasche
    Bühnenbildmitarbeit: Sabine Mäder
    Kostüme und Bühnenbildmitarbeit: Romy Springsguth
    Chorleitung: Alexander Weise, Toni Jessen
    Komposition: Monika Roscher
    Video: Philip Bußmann
    Samples, Sound-art: Nico van Wersch
    Licht: Andreas Barkleit
    Dramaturgie: Jörg Bochow, Katrin Breschke

    TRAILER

     
    Meinung der Presse zu „Das große Heft“  

    Staatsschauspiel Dresden


    Deutschlandfunk
    Abhärtung zur Unmenschlichkeit


    nachtkritik

    Marschieren, marschieren

    taz

    Orgie der Düsternis

    4.0 von 5 Sterne
    • 5 star
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    Ganz Große Räder
    6 years ago
    Kritik
    ''Wenn man an diesem Abend partout irgendwas bekritteln will: Wucht sticht im Zweifel Präzision. Obgleich das chorische Sprechen im Allgemeinen ganz großartig funktioniert, trifft das auf die Bewegungen nach Rasches Choreographie nicht immer zu. Beim Basler Woyzeck, der im Mai auch im Berlin zu erleben sein wird, kann man zusehen, wie perfekt so etwas sein kann, allerdings läuft das Stück dort schon deutlich länger und hat auch deutlich weniger „Massenszenen“.  Was bleibt zu bilanzieren? Ein Regisseur aus den aktuell oberen VierBisAcht hat in Dresden inszeniert, er hat einen hier noch nicht gespielten Stoff ausgewählt, hat 16 junge Schauspieler zusammengetrommelt, seine kinetische Bühneninstallation entsprechend angepasst, das Budget ordentlich überzogen, den Text eingedampft, den ersten Premierentermin platzen lassen (OK, vor Krankheit ist niemand gefeit) und dann ein sehr ordentliches Stück Theater auf die Bühne gebracht, das vermutlich nur deshalb nicht für das THEATERTREFFEN 2019 in Frage kommt, weil kein Regisseur dreimal hintereinander eingeladen wird. Es hätte schlimmer kommen können.  Oder nochmal komprimiert zusammengefasst: Das Staatsschauspiel Dresden spielt damit wieder in der ersten Liga.'' schreibt Sandro Zimmermann am 13. Februar 2018 auf KULTURA-EXTRA
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    3 von 4 Person(en) gefiel diese Kritik
    Stampfende Männer auf Drehbühnen
    6 years ago
    Kritik
    Die Einwände, die gegen diese Premiere in den kommenden Tagen kommen werden, liegen auf der Hand. Ulrich Rasche verwendet die bekannten Theatermittel, für die er bei den Münchner „Räubern“ gefeiert wurde und die ihm mit dem Basler „Woyzeck“ gleich eine zweite Einladung zum Theatertreffen einbrachte. In „Das große Heft“ erleben wir wieder abschüssige Drehbühnen, auf denen die Spieler die Balance halten müssen. Stampfende, halbnackte Männer ziehen ihre Kreise, schreien und brüllen im Chor: perfekt einstudiert von Alexander Weise und so präzise artikuliert, dass jedes Wort zu verstehen ist. Die beiden Drehbühnen sind technisch bei weitem nicht so aufwändig wie die gigantischen Dampfwalzen, an denen die „Räuber“ festgekettet sind und an denen die Techniker des Residenztheaters ein Jahr lang feilten. Aber die Akribie, mit der die beiden Bühnen während des Stücks immer wieder neu arrangiert werden, nötigt Respekt ab. Für die Spieler sind die Balanceakte auf den kippenden Scheiben eine Herausforderung. Bei keinem sehen die Bewegungen so elegant und selbstverständlich aus wie bei László Branko Breiding, der als einziger schon bei den „Räubern“ dabei war. Kann man „Das große Heft“ also als Aufguss einer bewährten, exzellent geölten Theatermaschinerie abtun? Nein, der Abend hat zwar einige Längen, aber in den stärksten Momenten eine beeindruckende Kraft. Ulrich Rasches Regiestil mit den erbarmungslos vor sich hin ratternden Maschinen und den verzweifelt kämpfenden, schwitzenden Menschen, die sich dagegen so klein ausnehmen, passt hervorragend zu den düsteren, knappen Sätzen aus Ágota Kristófs dystopischem Roman über Zwillinge im Krieg. Weiterlesen auf Das Kulturblog
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    2 von 3 Person(en) gefiel diese Kritik
    Soldatenmärsche
    4 years ago
    Kritik
    ''Rasche wird gern für eine "Riefenstahl-Ästhetik" kritisiert, für die Reproduktion einer faschistoiden Bilderwelt. Auch bei diesem erschlagenden Vier-Stunden- Marathon schwankt man zwischen Faszination und Abwehr. Der Männerkörper-und Gewalt-Kult, das triefende musikalische Pathos, auch das Ausstellen von Sado-Maso-Schwulst ist schwer erträglich. Doch diese Soldatenmärsche korrespondieren nun einmal mit dem Inhalt – Kristóf erzählt aus der Sicht der Zwillinge über den Krieg. Die Mutter hat die beiden aus dem Bombenhagel der Stadt aufs Land zur bösartigen Großmutter gebracht. Bei ihr müssen die Jungs ums Überleben schuften. Weil sie unverletzbar werden wollen, härten sie sich ab: Sie essen nichts, bis sie keinen Hunger mehr spüren, sie schlagen sich blutig, bis sie keinen Schmerz mehr spüren, sie quälen Tiere so lange bestialisch, bis sie kein Mitgefühl mehr spüren. Wie Rasche das darstellt, ist abstoßend, widerwärtig. Doch es gibt auch abgründige, beklemmende Momente von Einsamkeit, kalter Trostlosigkeit – in all dem bleibt Rasche sehr nah am Roman.'' schreibt Barbara Behrendt auf rbbKultur
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