Bewertung und Kritik zu
XERXES
von Georg Friedrich Händel
Regie: Leonardo Muscato
Premiere: 7. Oktober 2018
Theater Bonn - Oper
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Zum Inhalt: XERXES gehört zu Händels letzten Opern. Der ausgefeilte und virtuose Spätstil des damals schon erheblich kränkelnden Komponisten manifestiert sich hier exemplarisch. Nicht nur die überraschende, ganz für sich stehende erste Xerxes-Arie Ombra mai fu (eine inhaltlich fast absurde Liebeserklärung an einen Baum) deutet auf eine Erneuerung seiner Dramaturgie hin, sondern auch der weitgehende Verzicht auf Da-capo-Formen bei den Arien und deren rasante Wechsel mit extrem knapp gehaltenen Rezitativen. So nimmt die Oper ein schwindelerregendes Tempo auf. Händels Spätwerk ist eine bissige Persiflage auf die Sehnsüchte, die Verzweiflung und Macken sowie auf den (selbst)zerstörerischen Größenwahn des Machthabers und zugleich auf eine in sich verstrickte Gesellschaft.
Am Ende der Oper wird der präpotente Herrscher in seine Schranken verwiesen und gelangt schmerzlich zu der Erkenntnis, dass seine Macht keine Gefühle steuern kann. Kann er denn wenigstens zum Glück bei seiner geliebten Platane zurückfinden?
Musikalische Leitung: Rubén Dubrovsky
Regie: Leonardo Muscato
Bühne: Andrea Belli
Kostüme: Katia Bottegal
Licht: Max Karbe
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