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    RambaZamba Theater
    www.rambazamba-theater.de
    Schönhauser Allee 36-39 - 10435 Berlin
    Telefon: 030 44049044
    SPIELPLAN & KARTEN

    Die Frauen vom Meer

    Bewertung und Kritik zu

    DIE FRAUEN VOM MEER
    von Olga Bach nach Henrik Ibsen
    Regie: Lilja Rupprecht 
    Premiere: 16. Februar 2018
    RambaZamba Theater, Berlin 
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    Es spielen: Juliana Götze, Hieu Pham, Joachim Neumann, Zora Schemm, Aaron Smith, Nele Winkler

    Bühne: Paula Wellmann
    Kostüme: Geraldine Arnold
    Musik: Friederike Bernhardt
    Dramaturgie: Kristina Ohmen
    Gäste: Angela Winkler

     
    Meinung der Presse zu „Die Frauen vom Meer“

    RambaZamba Theater, Berlin

     


    nachtkritik
    Raus aus dem Käfig der Romantik!

    3.3 von 5 Sterne
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    Ist Inhalt nicht wichtig?
    5 years ago
    Kritik

    Das Theaterstück: „Frauen vom Meer“, nach Ipsen (Die Frau vom Meer), spielt im neu gewandeten Theater Ramba Zamba, das ertse Mal steht neben ihrer Tochter Angela Winkler auf der Bühne.

    Im Ramba Zamba Theater hat der nicht behinderte Sohn von Gisela Höhne  vor einiger Zeit die Intendanz übernommen und das Foyer mit einem rustikalen Tresen in eine Neuköllner Bar aus der Weser/Weichselstraße verwandelt, hat die Bilderausstellung der Schauspieler abgehängt und eine alte Verkachelung sichtbar gemacht und das Ganze in lila Licht getaucht. Eine neue Generation ist angetreten.

    Dass Haltung sich veränderte

    Der behinderte Sohn von Gisela Höhne hatte seit über drei Jahrzehnten das Terrain beherrscht, wegen ihm und seinem Darstellertalent ist sie auf die Idee gekommen, das Theater zu gründen,  er hat sie zu ihrer bestimmten Methode inspiriert, die aus Symbolismus und gesellschaftspolitischer Botschaft  bestand, er war der Starspieler und der Starmusiker zahlloser Stücke, die in die Theatergeschichte eingegangen sind.  Das ist nicht etwa meine Interpretation, das hat sie selbst immer wieder stolz in etlichen Interviews betont.  Sie hat damit einem Menschen mit Lerneinschränkungen, der fast nichtsprechend ist, dessen genetische Brüder und Schwestern in Büchern und Wissenschaft als „geistig behindert“  tituliert werden und dem bis vor Kurzem das Recht auf Bildung verwehrt wurde, eine ungeheure Würde verliehen, sie hat diesem Menschen eine ungeheure Chance gegeben, der eine Genbesonderheit hat, die im Aussehen sichtbar ist, und zu Diskriminierung führt, der ein Talent, nicht nur zum leidenschaftlichen Spielen, auch zum Musizieren, zum Trommeln, zum Malen und zum Tanzen besitzt, und dessen genetische Geschwister man Jahrhundertelang bis heute in Anstalten einsperrt, denen man einen Vormund zuordnet, und die man momentan dabei ist, vorgeburtlich  auszurotten, und hat also somit bewiesen, dass all diese „wissenschaftlichen“ Behauptungen sich nicht halten lassen, also neu überprüft werden müssen, hat international angestoßen, dass überall solche Theater gegründet wurden, hat also bewirkt, das gesellschaftliche Meinung und Haltung sich veränderte.

    Den Staffelstab übergeben

    Das alles hat Gisela Höhne mit ihrem und durch ihren Sohn mit Behinderung erreicht,  den anderen sah man bisher nur als Zuschauer. Dass er etwas mit Theater zu tun hatte, ahnte ich nicht, spielen hab ich ihn nie auf dieser Bühne gesehen.  Wir erfahren, er ist auch als Regisseur unterwegs. Klar, das liegt wohl in der Familie. Nun ist er der neue Intendant. Gisela Höhne hat den Staffelstab übergeben.

    Mutter und Tochter auf der Bühne

    Ich bin das erste Mal nach der Umorganisation im Ramba Zamba Theater, staune, vermisse die Bilder im Foyer, auch die Bestuhlung ist ersetzt worden.  Das Besondere:  Das Theater hat diesmal Angela Winkler für die Hauptrolle gewonnen, sie steht nun erstmalig zusammen mit ihrer Tochter auf der Bühne, Nele Winkler, die seit Jahren im Ramba Zamba Schauspielerin ist. Das ist reizvoll, Mutter und Tochter auf der Bühne,  beide in ihrer unvergleichlichen Art zu spielen, die Mutter oft scheu wie ein Reh sprechend und doch dann plötzlich unvermutet klar, stark und deutlich im Ausdruck, die Tochter immer lachend, fröhlich und kann auch wütend, sehr selbstbewusst sein, sie gehört, wie die anderen Schauspieler des Theaters zu der am meisten öffentlich diskriminierten Gruppe von Menschen mit Behinderungen, den Trisomie-21-Leuten.

    Eine innerlich abwesende Stiefmutter

    Inhalt des Ipsen´schen Theaterstücks ist die Problematik einer Patchwork-Familie, die Frau ist neu eingeheiratet worden und es sind noch zwei Töchter aus erster Ehe da, die fremdeln mit ihr, die machen sich lustig über die innerlich abwesende Stiefmutter und diese fremdelt mit den Töchtern, wie mit dem ganzen aufgezwungenen Leben. Dann hängt sie noch an einer alten Liebe, ein irrealer Wunschtraum jenseits des Meeres, doch will sich bemühen sich zu  „fügen“, das Ganze macht sie unsicher und unklar und als sei sie nie ganz bei sich und wirklich in der Situation, woraus das Stück seinen Reiz gewinnt. Dazu kommt, dass ein eigener Sohn, den sie vorher mit ihrem Ehemann hatte, verstorben ist und sie immer noch auch um ihn trauert. Eine Geschichte von Trauer und Verlust also, auch Identitätsverlust der Frau in einer von der Gesellschaft aufgezwungenen Lebensform.

    Das ewige Ziehen der Sehnsucht

    Clou ist, dass der Ehemann ihr irgendwann die Entscheidung selbst überlässt, zu wem sie gehen will, was in der Zeit der gegen den Willen der Frauen geschlossenen Ehen eine Sensation war, und sie sich dann doch für ihren Ehemann entscheidet. Sie wählt also ihre Gefangenschaft selbst, freiwillig, denn –  ihr Unterbewusstes ist nicht frei, ihre Entscheidung wird von Konventionen bestimmt. Leitmotiv in diesem Stück ist nach Ipsen das Meer, ein ewig sich bewegendes, den Blick zum Horizont hin ziehendes Naturschauspiel und Rätsel für den Menschen, der dadurch bis an die Erdkrümmung sehen kann.  Symbol für das Ziehen der Sehnsucht, den ewigen Fluss aller Dinge, also dem Wunsch und Streben nach Veränderung.

    In der Ramba-Zamba-Adaptation ist vom Meer nur ein blaugrünes Bild übrig geblieben.  Es steht am Ende der Bühne, auf ihm steht eine einsame Frau vorm Meer. Ansonsten befindet man sich in einem verkachelten, anscheinend still gelegten Schwimmbad, mit dicken Plastikvorhängen, rechts links, vorn und hinten, wie auch alle Spieler dicke, unförmige Plastikbademäntel über ihren Kleidern tragen, das Ganze in Neonlicht getaucht.

    Jeder muss es verstehen können

    Ich bin der Meinung, man muss nicht vorher das Original gelesen haben, nicht einmal das Programmheft, das kann man hinter tun, ein Theaterspiel muss durch sich selber wirken und man muss nicht, um es zu verstehen, vorher die Theater-Literatur studiert haben.  Jeder muss es verstehen können, das ist das Wesen von Theater.  In diesem Falle sind die ausgewählten Texte, ua Gedichte von Ingeborg Bachmann und Silvia Plath, die mit dem Ipsenstoff verzahnt wurden, leider zt nicht mehr verständlich zusammenzufügen, es wirkt zerhackt, das ist besonders schade, weil es um so schöne Worte geht, aber wenn man nicht im Stoff steht, entschlüsselt sich einem der Zusammenhang etwas zu wenig.

    Die Frauen selbstbewusst, die Sätze dadaistisch zerhackt

    Die drei Frauen spielen wunderbar, sie spielen wie immer, man kennt sie, es sind Diven alle drei, ausdrucksstark, erotisch, zärtlich, hingegeben, wütend, selbstbewusst, stark, mit Körper und Seele sind sie dabei, aber das was sie sagen, bleibt oft unklar, da ist von Kartoffeln mit Quark die Rede, dann wieder davon, dass man nicht weiß, wer man ist, das könnte man noch halbwegs zuordnen, aber die meisten Sätze lassen sich nur schwer miteinander verbinden, sie wirken zerhackt, übersymbolisiert, dadaistisch, das hat man zwar auch schon manchmal im Ramba Zamba ähnlich erlebt, aber diesmal wird es nicht so gut durch Bühne, Musik, Kostümierung und Emotion gestützt.  Es bleibt kalt im Raum. Das kalte Bühnenbild im etwas künstlichen Schwimmbadoutfit,  die geschmacklosen Plastikmäntel, die elektronisch-monotone Musik. Gefangenschaft, Irrenhaus?

    Schwarze Asche

    Gut ist der Einfall eines rechteckigen irischen Grabes in der Mitte, voll schwarzer Flocken, wie Asche.  Die Asche da, wo ansonsten das Wasser im Pool ist, oder die grünen Steine im irischen Grab, hier springen die Protagonisten ab und an hinein, versinken, so wie die Frauen jahrhundertelang in ihren Ehen versunken sind, zu Unpersonen geworden, auf die Familiensklaverei eines Kindermädchen-, Putz- und Hausfrauendaseins herabgewürdigt, hinab gezogen wie in ein Grab.  Die große Gefahr ist die intellektuelle Abgehobenheit, da der Plot der Handlung kaum verständlich wurde, Gefahr, dass man es rein performativ ansieht, elitär.

    Ist Inhalt nicht wichtig?

    Ich frage am Ende eine junge Frau, die neben mir gesessen hat, ob sie etwas verstanden hätte, nein sagt sie, aber das Spiel der Frauen, wie sie sich ausgedrückt haben, wie sie Emotionen ausgedrückt hätten… Ipsen kenne sie nicht, sagt sie noch, es käme ihr aber nie auf den Inhalt an… Mh, denke ich, ist Inhalt nicht wichtig? Ein Theater, bei dem es nicht auf den Inhalt ankommt, das ist ein Trend, den will das Ramba Zamba Theater doch nicht, hat doch eher immer eine Botschaft gehabt, im weitesten Sinne Protest, Veränderung im Bewusstsein der Menschen, nun ja, das wunderschöne Spiel der Frauen bleibt, wird nur etwas abgebremst dadurch.

    http://www.anjaroehl.de

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