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    Ödipus und Antigone

    Bewertung und Kritik zu

    ÖDIPUS UND ANTIGONE  
    nach Sophokles
    Regie: Ersan Mondtag
    Premiere: 18. Februar 2017 
    Maxim Gorki Theater, Berlin

    Der Fall scheint denkbar einfach: Ein Bruder verteidigt die Heimatstadt gegen den Angriff des anderen. Beide fallen. Der Verteidiger bekommt ein Ehrenbegräbnis mit Salut, der andere bleibt im Dreck vor der Stadt liegen. Doch die Vorgeschichte dieser Familie ist äußerst komplex und geprägt von Pädophilie, Inzest, Mord, Kindesverschleppung, Vertreibung und Selbsttötung. Die Überlebenden versteigen sich im Streit um die Totenpflege in den Untergang ihres Hauses und der Stadt.
    Schicksal, würde man sagen, und sich nicht weiter um die selbstgemachten Probleme einer Herrscherdynastie kümmern wenn es nicht das antike Theater und seine Autor*innen gegeben hätte, die aus der Königssaga einen Konflikt gefiltert haben, der bis heute hartnäckig Gesellschaft und ihre Grundlagen hinterfragt.

    Regie: Ersan Mondtag
    Bühne: Julian Wolf Eicke, Thomas Bo Nilsson
    Kostüme: Josa Marx
    Musik: Benita Haacke

    Trailer „Ödipus und Antigone“ - Maxim Gorki Theater

     
    Meinung der Presse zu „Ödipus und Antigone“ - Maxim Gorki Theater


    FAZ
    ★★☆☆☆

    rbb
    ★★☆☆☆

    nachtkritik
    ★★★★☆


    Der Tagesspiegel
    ★★★☆☆

    Zitty
    ★★★☆☆

    tip
    ★★☆☆☆

    2.7 von 5 Sterne
    • 5 star
      1
    • 4 star
      1
    • 3 star
      2
    • 2 star
      4
    • 1 star
      1
    Ödipus und Antigone
    7 years ago
    Kritik
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    Die Zombie-Figuren spulen die beiden Sophokles-Dramen „Ödipus“ und „Antigone“ routiniert ab, das Ganze erinnert entfernt an den Stil, mit dem Harald Schmidt Klassiker der Weltliteratur im Schnelldurchlauf mit seinen Playmobil-Figuren durchspielte.

    [color=#393939]

    Kurz vor Schluss bekommt der Abend noch etwas mehr Leben eingehaucht, als die bibbernden und schlotternden Figuren hysterisch vor sich hinkreischen und sich von der abwesenden Antigone bedroht fühlen, die während des gesamten Stücks ein Phantom bleibt. Gleich danach gehen die Schauspielerinnen und Schauspieler zur Tagesordnung über. Der Abend endet damit, dass Benny Claesens nach Hause telefonieren muss und auf Flämisch mit seiner Mutter spricht.

    [color=#393939]

    Ersan Mondtags erste Arbeit auf einer der großen Berliner Bühnen zeigt gute Ansätze, ist leider kein großer Wurf, aber auf jeden Fall ein interessanter Farbtupfer in der Theater-Landschaft, die diesen Shooting-Star schon zum zweiten Mal in Folge (mit Inszenierungen aus Kassel und Bern) zum Theatertreffen einlud. Weiterlesen

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    2 von 2 Person(en) gefiel diese Kritik
    Antigone is coming!
    6 years ago
    Kritik
    [justify]

    Nachwuchskünstler Ersan Mondtag verarbeitet am Maxim Gorki Theater in seiner Inszenierung >>Ödipus und Antigone<< griechische Tragödien zu einem amüsanten thebanischen Familiendrama.

    [/justify] [justify]

    In

    jeder Familie

    gibt es Konflikte,

    Auseinandersetzungen

    und immer

    liegt

    irgendwo eine Leiche

    im Keller;

    so

    er

    geht es

    auch

    der

    griechischen Herrscherfamilie in Theben.

    Ihre komplexe Familiengeschichte ist geprägt von Mord, Inzest, Suizid und der Schwierigkeit Recht und Gerechtigkeit zu differenzieren.

    Regisseur Mondtag beginnt die Tragikomödie mit einem Streit zwischen den Schauspielern

    Yousef Sweid

    und

    Orit Nahmias.

    Beide möchten Eteokles spielen, weil dieser als erster Anrecht auf dem Thron hat und ehrenvoll begraben wird. Nachdem

    Orit Nahmias

    erklärt hat, dass diese Rolle

    ihr aufgrund ihrer israelischen Herkunft besonders gut passt, muss der Palästinenser

    Yousef Sweid

    sich mit der Rolle des

    Polyneikes

    zufrieden geben. Im Geschwisterzwist gefangen, sprechen Eteokles und Polyneikes über den Nahostkonklikt,

    das Geschlecht,

    über den neue

    n

    US-Präsidenten und den

    (

    kommenden

    )

    Faschismus, bevor sie

    in

    die Antike

    verschwinden.

    Dort angekommen, begegnet der Zuschauer Greisen. Verstaubte Charaktere mit runzeligen Gesichtern, grauen Haaren und

    einer altersbedingten Bewegungsschwäche.

    Think pink! Ist das Motto der

    mythologischen

    Alten,

    die

    mit

    viel Humor, Zynismus und Sarkasmus

    über die Dramen von

    König Ödipus, Antigone und Sieben gegen Theben 

    die Revolte von Ödipus Tochter, Antigone erzählen. Weiterlesen!

    [/justify] [right][url=http://www.freigeist-magzine.de/index.php/2018/03/04/antigone-is-coming/][/url][/right]
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    0 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
    Schwerer Fall von Antikenveralberung
    7 years ago
    Kritik
    ''Der Witz von Mondtags Inszenierung ist, dass die gegen das Gebot des neuen Königs verstoßende Ödipus-Tochter gar nicht auftritt, sondern im imaginären Draußen das Volk aufstachelt. Antigone als RAF-Role-Model kennen wir schon. Heute kennt man sich allerdings nicht mehr so richtig aus, was Recht und Unrecht ist. Und so ist auch hier der Interpretation keine Grenze gesetzt. Der zitternde König Kreon schickt alle nacheinander raus in den Kampf, bis nur noch Benny Claessens übrig ist. Es knattert das MG, dann folgt ein wenig Tamm-Tamm mit Sarg und Orchestermusik. Der Chor raunt aus dem Off, und Benny Claessens singt dazu  „Ungeheuer ist viel. Doch nichts ungeheuerer als der Mensch.“ Dann ruft er seine Mutti an, und das Elend hat ein Ende.'' schreibt  Stefan Bock am 19. Februar 2017 auf KULTURA-EXTRA
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    1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik

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