Der innere Monolog ist eine Form des Erzählens, die in literarischen Texten (Romane, Erzählungen, Novellen, Theaterstücke...) zur Vermittlung von Gedankenvorgängen eingesetzt wird. Er besteht aus direkter Rede, die aber entweder nicht ausgesprochen oder von Außenstehenden nicht bemerkt wird. Eine literarische Figur spricht sich im inneren Monolog direkt an, fragt sich, macht sich Vorwürfe usw. Er besteht also eher aus einem aktiven Mitteilen als aus einem passiven Erleben (Bewusstseinsstrom).
Der beste Beispiel ist die Novelle von Arthur Schnitzler: Leutnant Gustl (im Original: Lieutenant Gustl). Der Text ist fast gänzlich als innerer Monolog gestaltet. Es ist eine Neuheit in der deutschsprachigen Literaturgeschichte. Der Text stellt die Ängste, Obsessionen und Neurosen eines jungen Leutnants aus der Innenperspektive des Protagonisten dar. Hier ist der Beginn: LEUTNANT GUSTL in «Leutnant Gustl»
Eine weitere Novelle von Schnitzler dient auch als guter Beispiel:
FRÄULEIN ELSE in «Fräulein Else»
(Monologe teilweise oder komplett als innerer Monolog, auch als PDF):
Büchner, Georg:
LEONCE in «Leonce und Lena»
WOYZECK in «Woyzeck»
Hebbel, Friedrich:
JUDITH in «Judith»
KARL in «Maria Magdalena»
KLARA in «Maria Magdalena» I.
Kornfeld, Paul:
PALME in «Palme oder Der Gekränkte»
Lenz, J. M. R.:
LÄUFFER in «Der Hofmeister»
Schiller, Friedrich:
FRANZ VON MOOR in «Die Räuber» II.
FIESCO in «Die Verschwörung des Fiesco zu Genua»
FERDINAND in «Kabale und Liebe»
LADY MILFORD in «Kabale und Liebe»
Sorge, Reinhard:
DER DICHTER in «Der Bettler»
Wedekind, Frank:
MORITZ in «Frühlings Erwachen»
Klassische Monologe zum Vorsprechen:
Monologe für Männer / Schauspieler
Rolle: Cyrano
Stück: Cyrano von Bergerac
Autor: Edmond Rostand
Erscheinungsjahr: 1897
Originalsprache: Französich
Übersetzung (Deutsch): Ludwig Fulda
1. Aufzug, 4. Auftritt
Cyrano, ein Mißvergnügter, Guiche, Valvert und weitere.
CYRANO:
Warum betrachten Sie denn meine Nase?
[…] (auf ihn losgehend) Was erstaunt Sie dran?
[…] Ist sie weich
Wie'n Rüssel, schlenkert wie ein Perpendikel?
[…] Oder sieht 'nem Reiherschnabel gleich?
[…] Sind auf ihrer Spitze Pickel?
[…] Läuft eine Fliege drauf herum?
Ist's ein Mirakel?
[…] Ein Unikum?
[…] Sie ist enorm!
Vernimm, stumpfnäsiger Mikrocephale,
Daß ich voll Stolz mit diesem Vorsprung prahle;
Denn zu erkennen ist an solcher Form
Der Mann von Geist, Charakter, Edelsinn,
Von Herz und Mut, kurz alles, was ich bin,
Und was du nicht bist, du und deinesgleichen,
Du Jammerlappen! Denn dein blöd Gesicht,
Dem ich sofort den Backen werde streichen,
Ist ... (Er ohrfeigt ihn.) [… ] So leer von feuriger Ekstase,
Von edlen Linien, Schwung und Geisteslicht,
Von Prachtaufwand, mit einem Wort, von Nase,
Wie jenes ... (er dreht ihn um und begleitet seine Worte mit der Tat) das mein Stiefel jetzt berührt!
[…] Dieses merke sich ein jeder,
Der mich beehrt mit seines Witzes Proben;
Dem Spötter aber, der ein Wappen führt,
Zahl ich von vorn und etwas weiter oben
Mit einem Stoß von Stahl und nicht von Leder.
[…] [Ich habe] eine sehr ... sehr lange Nase [?]
Richtig. […] Weiter nichts? […] Das war etwas mager.
Fällt Ihnen nichts mehr ein? Mir vielerlei,
Und auch die Tonart läßt sich variieren!
Ausfallend: »Trüg' ich diese Nasenmasse,
Ich ließe sie sofort mir amputieren.«
Freundlich: »Trinkt sie nicht mit aus Ihrer Tasse?
Aus Humpen schlürfen sollten Sie die Suppe.«
Beschreibend: »Felsgeklüfte, Berg und Tal,
Ein Kap, ein Vorland, eine Inselgruppe.«
Neugierig: »Was ist in dem Futteral?
Ein Schreibzeug oder eine Zuckerzange?«
Anmutig: »Sind Sie Vogelfreund, mein Bester,
Und sorgten väterlich mit dieser Stange
Für einen Halt zum Bau der Schwalbennester?«
Zudringlich: »Wenn Sie Tabak rauchen
Und ihr der Dampf entsteigt zum Firmament,
Schreit dann die Nachbarschaft nicht laut: ›Es brennt‹?«
Warnend: »Sie sollten große Vorsicht brauchen;
Sonst zieht das Schwergewicht Sie noch kopfüber.«
Zartfühlend: »Spannen Sie ein Schutzdach drüber;
Weil sonst im Sonnenschein sie bleichen muß.«
Pedantisch: »Das aristophanische Tier
Hippokampelephantokamelus
Trug ganz unfraglich gleiche Nasenzier.«
Modern: »Wie praktisch diese Haken sind,
Um seinen Hut dran aufzuhängen!«
Begeistert: »Wenn sie niest im scharfen Wind,
Braucht nur ein Teil von ihr sich anzustrengen.«
Tragisch: »Ein Turm von Babel, wenn sie schwillt!«
Bewundernd: »Für Odeur welch Aushängschild!«
Lyrisch: »Ist dies die Muschel des Tritonen?«
Naiv: »Wann wird dies Monument besichtigt?«
Respektvoll: »Wird nicht ein jeder Wunsch beschwichtigt
Durch solch ein Häuschen zum Alleinbewohnen?«
Bäurisch: »Potz Donnerschlag, was sagst du, Stoffel?
Zwergkürbis oder riesige Kartoffel?«
Soldatisch: »Dies Geschütz ist schwer beweglich.«
Geschäftlich: »Haben Sie vielleicht im Sinn,
Sie zu verlosen erster Hauptgewinn?«
Zuletzt im Stil des Pyramus, recht kläglich:
»Weil sie das Gleichmaß im Gesicht getötet,
Ist sie voll Schuldbewußtsein und errötet.«
Dergleichen hätten Sie zu mir gesagt,
Wenn Sie Gelehrsamkeit und Geist verbänden;
Jedoch von Geist, dem Himmel sei's geklagt,
Ist keine Spur in Ihren Schädelwänden;
Ihr Kopf ist nicht gelehrt und doch so leer!
Und hätten Sie genug Erfindungskraft,
Um hier vor dieser edlen Hörerschaft
Mir all dies Feuerwerk zu bieten und noch mehr,
Dann müßten Sie bereits beim ersten Ton
Vom ersten Wort des ersten Satzes stoppen;
Denn nur mir selbst erlaub ich, mich zu foppen;
Ein anderer kommt nicht ungestraft davon.
[…] Den Stutzern, die so teuren Aufputz tragen,
Steh ich an Reinlichkeitsgefühl nicht nach
Und würde nie mich unter Menschen wagen
Mit einer noch nicht abgewaschnen Schmach,
Mit schmutzigem Sinn, schlaftrunkenem Gewissen
Und einem Ruf, der schäbig und zerschlissen.
Ich bin, wenngleich so schmucklos von Gestalt,
Mit Unabhängigkeit und Mut geschmückt;
Zwar hat mich keine Schnürbrust je gedrückt;
Doch in der Brust die Richtschnur gibt mir Halt.
Vollbrachte Taten dienen mir als Bänder;
Den Witz hab ich zum Zierat mir erkoren,
Und ritterlich, bei müßigem Geschlender,
Laß ich die Wahrheit klirren statt der Sporen.
1. Acte, 4. Scéne
CYRANO:
C’est tout ?… [...] Ah ! non ! c’est un peu court, jeune homme !
On pouvait dire… Oh ! Dieu !… bien des choses en somme…
En variant le ton, — par exemple, tenez :
Agressif : « Moi, monsieur, si j’avais un tel nez,
Il faudrait sur-le-champ que je me l’amputasse ! »
Amical : « Mais il doit tremper dans votre tasse !
Pour boire, faites-vous fabriquer un hanap ! »
Descriptif : « C’est un roc !… c’est un pic !… c’est un cap !
Que dis-je, c’est un cap ?… C’est une péninsule ! »
Curieux : « De quoi sert cette oblongue capsule ?
D’écritoire, monsieur, ou de boîte à ciseaux ? »
Gracieux : « Aimez-vous à ce point les oiseaux
Que paternellement vous vous préoccupâtes
De tendre ce perchoir à leurs petites pattes ? »
Truculent : « Çà, monsieur, lorsque vous pétunez,
La vapeur du tabac vous sort-elle du nez
Sans qu’un voisin ne crie au feu de cheminée ? »
Prévenant : « Gardez-vous, votre tête entraînée
Par ce poids, de tomber en avant sur le sol ! »
Tendre : « Faites-lui faire un petit parasol
De peur que sa couleur au soleil ne se fane ! »
Pédant : « L’animal seul, monsieur, qu’Aristophane
Appelle Hippocampelephantocamélos
Dut avoir sous le front tant de chair sur tant d’os ! »
Cavalier : « Quoi, l’ami, ce croc est à la mode ?
Pour pendre son chapeau, c’est vraiment très commode ! »
Emphatique : « Aucun vent ne peut, nez magistral,
T’enrhumer tout entier, excepté le mistral ! »
Dramatique : « C’est la Mer Rouge quand il saigne ! »
Admiratif : « Pour un parfumeur, quelle enseigne ! »
Lyrique : « Est-ce une conque, êtes-vous un triton ? »
Naïf : « Ce monument, quand le visite-t-on ? »
Respectueux : « Souffrez, monsieur, qu’on vous salue,
C’est là ce qui s’appelle avoir pignon sur rue ! »
Campagnard : « Hé, ardé ! C’est-y un nez ? Nanain !
C’est queuqu’navet géant ou ben queuqu’melon nain ! »
Militaire : « Pointez contre cavalerie ! »
Pratique : « Voulez-vous le mettre en loterie ?
Assurément, monsieur, ce sera le gros lot ! »
Enfin parodiant Pyrame en un sanglot :
« Le voilà donc ce nez qui des traits de son maître
A détruit l’harmonie ! Il en rougit, le traître ! »
– Voilà ce qu’à peu près, mon cher, vous m’auriez dit
Si vous aviez un peu de lettres et d’esprit :
Mais d’esprit, ô le plus lamentable des êtres,
Vous n’en eûtes jamais un atome, et de lettres
Vous n’avez que les trois qui forment le mot : sot !
Eussiez-vous eu, d’ailleurs, l’invention qu’il faut
Pour pouvoir là, devant ces nobles galeries,
Me servir toutes ces folles plaisanteries,
Que vous n’en eussiez pas articulé le quart
De la moitié du commencement d’une, car
Je me les sers moi-même, avec assez de verve,
Mais je ne permets pas qu’un autre me les serve.
[...] Moi, c’est moralement que j’ai mes élégances.
Je ne m’attife pas ainsi qu’un freluquet,
Mais je suis plus soigné si je suis moins coquet ;
Je ne sortirais pas avec, par négligence,
Un affront pas très bien lavé, la conscience
Jaune encor de sommeil dans le coin de son œil,
Un honneur chiffonné, des scrupules en deuil.
Mais je marche sans rien sur moi qui ne reluise,
Empanaché d’indépendance et de franchise ;
Ce n’est pas une taille avantageuse, c’est
Mon âme que je cambre ainsi qu’en un corset,
Et tout couvert d’exploits qu’en rubans je m’attache,
Retroussant mon esprit ainsi qu’une moustache,
Je fais, en traversant les groupes et les ronds,
Sonner les vérités comme des éperons.
Klassische Monologe zum Vorsprechen:
Monologe für Männer / Schauspieler
Rolle: Cyrano
Stück: Cyrano von Bergerac
Autor: Edmond Rostand
Erscheinungsjahr: 1897
Originalsprache: Französich
Übersetzung (Deutsch): Ludwig Fulda
2. Aufzug, 8. Auftritt
Cyrano und Le Bret.
CYRANO:
Wie soll ich's halten künftig?
Mir einen mächtigen Patron entdecken
Und als gemeines Schlinggewächs dem Schaft,
An dem ich aufwärts will, die Rinde lecken?
Durch List empor mich ranken, nicht durch Kraft?
Nein, niemals! Oder soll ich, wie so viele,
Ein Loblied singen auf gefüllte Taschen,
Soll eines Hofmanns Lächeln mir erhaschen,
Indem ich seinen Narren spiele?
Nein, niemals! Oder soll ich Kröten schlucken,
Auf allen vieren kriechen, gleich dem Vieh,
Durch Rutschen wund mir scheuern meine Knie,
Kreuzschmerzen leiden durch beständ'ges Ducken?
Nein, niemals! Soll ich einem Schäfchen gleichen,
Um selbst mir eins ins Trockene zu bringen?
Soll Honig streun, um Zucker einzustreichen?
Und unermüdlich Weihrauchfässer schwingen?
Niemals! Soll ich als lust'ger Zeitvertreiber
Nach großem Ruhm in kleinem Kreise spähn,
Damit sich von den Seufzern alter Weiber
Des Dichterschiffleins schlaffe Segel blähn?
Niemals! Für meine Verse dem Verleger,
Der sie mir druckt, bezahlen runde Summen?
Niemals! In der Verbrüderung der Dummen
Gefeiert werden als der Bannerträger?
Ein einziges Sonett wie ein Hausierer
Vorzeigen, statt noch andre zu verfassen?
Niemand talentvoll nennen als die Schmierer?
Vor jedem Literatenklatsch erblassen
Und eifrig forschen: Werd ich anerkannt?
Hat der und jener lobend mich genannt?
Niemals! Stets rechnen, stets Besorgnis zeigen,
Lieber Besuche machen als Gedichte,
Bittschriften schreiben, Hintertreppen steigen?
Nein, niemals, niemals, niemals! Doch im Lichte
Der Freiheit schwärmen, durch die Wälder laufen,
Mit fester Stimme, klarem Falkenblick,
Den Schlapphut übermütig im Genick,
Und je nach Laune reimen oder raufen!
Nur singen, wenn Gesang im Herzen wohnt,
Nicht achtend Geld und Ruhm, mit flottem Schwunge
Arbeiten an der Reise nach dem Mond
Und insgeheim sich sagen: Lieber Junge,
Freu dich an Blumen, Früchten, selbst an Blättern,
Die du von deinem eignen Beet gepflückt!
Wenn dann vielleicht bescheidner Sieg dir glückt,
Dann mußt du nicht ihn teilen mit den Vettern;
Dann darfst du König sein in deinem Reiche,
Statt zu schmarotzen, und dein Schicksal sei,
Wenn du der Buche nachstehst und der Eiche,
Nicht hoch zu wachsen, aber schlank und frei.
[...] Ja, dies ist meine Schwäche.
Gehaßtsein ist mein Glück. Ich will mißfallen!
Mich freut's, wenn in ein Wespennest ich steche,
Wenn rings aus Feindesaugen Pfeile prallen!
Stolz merk ich an den Flecken meines Kleides
Der Feigheit Geifer und die Gischt des Neides!
All eurer Freundschaft süßliches Gekos'
Gleicht jenen italien'schen Spitzenkragen,
Durch die der Hals verweichlicht. Sie zu tragen,
Ist zwar bequem, doch macht es würdelos;
Denn schlotternd ohne Zwang und Stütze fällt
Das Haupt nach vorn. Ich aber bin geborgen:
Der Haß, mein Duzfreund, stärkt mir jeden Morgen
Die Krause, die den Nacken steif erhält,
Und Feindschaft schnürt und zwängt ohn' Unterlaß,
Bis schwerer ich und stolzer Atem hole:
Der spanischen Krause gleichend, ist der Haß
Ein Schraubenstock und eine Gloriole.
2. Acte, 8. Scène
Cyrano et Le Bret.
CYRANO:
Et que faudrait-il faire ?
Chercher un protecteur puissant, prendre un patron,
Et comme un lierre obscur qui circonvient un tronc
Et s’en fait un tuteur en lui léchant l’écorce,
Grimper par ruse au lieu de s’élever par force ?
Non, merci. Dédier, comme tous ils le font,
Des vers aux financiers ? se changer en bouffon
Dans l’espoir vil de voir, aux lèvres d’un ministre,
Naître un sourire, enfin, qui ne soit pas sinistre ?
Non, merci. Déjeuner, chaque jour, d’un crapaud ?
Avoir un ventre usé par la marche ? une peau
Qui plus vite, à l’endroit des genoux, devient sale ?
Exécuter des tours de souplesse dorsale ?…
Non, merci. D’une main flatter la chèvre au cou
Cependant que, de l’autre, on arrose le chou,
Et donneur de séné par désir de rhubarbe,
Avoir un encensoir, toujours, dans quelque barbe ?
Non, merci ! Se pousser de giron en giron,
Devenir un petit grand homme dans un rond,
Et naviguer, avec des madrigaux pour rames,
Et dans ses voiles des soupirs de vieilles dames ?
Non, merci ! Chez le bon éditeur de Sercy
Faire éditer ses vers en payant ? Non, merci !
S’aller faire nommer pape par les conciles
Que dans les cabarets tiennent des imbéciles ?
Non, merci ! Travailler à se construire un nom
Sur un sonnet, au lieu d’en faire d’autres ? Non,
Merci ! Ne découvrir du talent qu’aux mazettes ?
Être terrorisé par de vagues gazettes,
Et se dire sans cesse : « Oh, pourvu que je sois
Dans les petits papiers du Mercure François ? »…
Non, merci ! Calculer, avoir peur, être blême,
Aimer mieux faire une visite qu’un poème,
Rédiger des placets, se faire présenter ?
Non, merci ! non, merci ! non, merci ! Mais… chanter,
Rêver, rire, passer, être seul, être libre,
Avoir l’œil qui regarde bien, la voix qui vibre,
Mettre, quand il vous plaît, son feutre de travers,
Pour un oui, pour un non, se battre, — ou faire un vers !
Travailler sans souci de gloire ou de fortune,
À tel voyage, auquel on pense, dans la lune !
N’écrire jamais rien qui de soi ne sortît,
Et modeste d’ailleurs, se dire : mon petit,
Sois satisfait des fleurs, des fruits, même des feuilles,
Si c’est dans ton jardin à toi que tu les cueilles !
Puis, s’il advient d’un peu triompher, par hasard,
Ne pas être obligé d’en rien rendre à César,
Vis-à-vis de soi-même en garder le mérite,
Bref, dédaignant d’être le lierre parasite,
Lors même qu’on n’est pas le chêne ou le tilleul,
Ne pas monter bien haut, peut-être, mais tout seul !
[...] Eh bien ! oui, c’est mon vice.
Déplaire est mon plaisir. J’aime qu’on me haïsse.
Mon cher, si tu savais comme l’on marche mieux
Sous la pistolétade excitante des yeux !
Comme, sur les pourpoints, font d’amusantes taches
Le fiel des envieux et la bave des lâches !
— Vous, la molle amitié dont vous vous entourez,
Ressemble à ces grands cols d’Italie, ajourés
Et flottants, dans lesquels votre cou s’effémine :
On y est plus à l’aise… et de moins haute mine,
Car le front n’ayant pas de maintien ni de loi,
S’abandonne à pencher dans tous les sens. Mais moi,
La Haine, chaque jour, me tuyaute et m’apprête
La fraise dont l’empois force à lever la tête ;
Chaque ennemi de plus est un nouveau godron
Qui m’ajoute une gêne, et m’ajoute un rayon
Car, pareille en tous points à la fraise espagnole,
La Haine est un carcan, mais c’est une auréole !
Moderne Monologe zum Vorsprechen:
Monologe für Frauen / Schauspielerinnen
Rolle: Salome
Stück: Salome
Autor: Oscar Wilde
Erscheinungsjahr: 1891
Originalsprache: Englisch
Übersetzung (Deutsch): Hedwig Lachmann
4. Szene (Endszene)
Salome, Herodes und Herodias
SALOME: (an der Zisterne lauschend) Es ist kein Laut zu vernehmen. Ich höre nichts. Warum schreit er nicht, der Mann? Ah! Wenn einer mich zu töten käme, ich würde schreien, ich würde mich wehren, ich würde es nicht dulden!... Schlag zu, schlag zu, Naaman, schlag zu, sag ich dir ... Nein, ich höre nichts. (Gedehnt) Es ist eine schreckliche Stille! Ah! Es ist etwas zu Boden gefallen. Ich hörte etwas fallen. Es war das Schwert bes Henkers. Er hat Angst, dieser Sklave. Er hat das Schwert fallen lassen! Er traut sich nicht, ihn zu töten. Er ist eine Memme, dieser Sklave. Schickt Soldaten hin! (Zum Pagen) Komm hierher, du warst der Freund dieses Toten, nicht? Wohlan, ich sage dir: Es sind noch nicht genug Tote. Geh zu den Soldaten und befiehl ihnen, hinabzusteigen und mir zu holen, was ich verlange, was der Tetrarch mir versprochen hat, was mein ist!
(Der Page weicht zurück, sie wendet sich den Soldaten zu.)
Hierher, ihr Soldaten, geht ihr in die Zisterne hinunter und holt mir den Kopf des Mannes! (Schreiend) Tetrarch, Tetrarch, befiehl beinen Soldaten, daß sie mir den Kopf des Jochanaan holen!
(Ein riesengroßer schwarzer Arm, der Arm des Henkers, streckt sich aus der Cisterne heraus, auf einem silbernen Schild den Kopf des Jochanaan haltend, Salome ergreift ihn. Herodes verhüllt sein Gesicht mit dem Mantel. Herodias fächelt sich zu und lächelt. Die Nazarener sinken in die Knie und beginnen zu beten.)
Ah! Du wolltest mich nicht deinen Mund küssen lassen, Jochanaan! Wohl, ich werde ihn jetzt küssen! Ich will mit meinen Zähnen hineinbeißen, wie man in eine reife Frucht beißen mag. Ja, ich will ihn jetzt küssen, deinen Mund, Jochanaan. Ich hab' es gesagt. Hab' ich's nicht gesagt? Ja, ich hab' es gesagt. Ah! Ah! Ich will ihn jetzt küssen... Aber warum siehst du mich nicht an, Jochanaan? Deine Augen, die so schrecklich waren, so voller Wut und Verachtung, sind jetzt geschlossen. Warum sind sie geschlossen? Öffne doch die Augen, erhebe deine Lider, Jochanaan! Warum siehst du mich nicht an? Hast du Angst vor mir, Jochanaan, daß du mich nicht ansehen willst? Und deine Zunge, sie spricht kein Wort, Jochanaan, diese Scharlachnatter, die ihren Geifer gegen mich spie. Es ist seltsam, nicht? Wie kommt es, daß diese rote Natter sich nicht mehr rührt? Du sprachst böse Worte gegen mich, gegen mich, Salome, die Tochter der Herodias, Prinzessin von Judäa. Nun wohl! Ich lebe noch, aber du bist tot, und dein Kopf, dein Kopf gehört mir! Ich kann mit ihm tun, was ich will. Ich kann ihn den Hunden vorwerfen und den Vögeln der Luft. Was die Hunde übrig lassen, sollen die Vögel der Luft verzehren ... Ah! Ah! Jochanaan, Jochanaan, du warst schön. Dein Leib war eine Elfenbeinsäule auf silbernen Füßen. Er war ein Garten voller Tauben in der Silberlilien Glanz. Nichts in der Welt war so weiß wie dein Leib. Nichts in der Welt war so schwarz wie dein Haar. In der ganzen Welt war nichts so rot wie dein Mund. Deine Stimme war ein Weihrauchgefäß, und wenn ich dich ansah, hörte ich geheimnisvolle Musik ...
(In den Anblick von Jochanaans Haupt versunken.)
Ah! warum hast du mich nicht angesehen, Jochanaan? Du legtest über deine Augen die Binde eines, der seinen Gott schauen wollte. Wohl! Du hast deinen Gott gesehn, Jochanaan, aber mich, mich hast du nie gesehn. Hättest du mich gesehn, du hättest mich geliebt! Ich dürste nach deiner Schönheit. Ich hungre nach deinem Leib. Nicht Wein noch Apfel können mein Verlangen stillen ... Was soll ich jetzt tun, Jochanaan? Nicht die Fluten, noch die großen Wasser können dieses brünstige Begehren löschen ... Oh! Warum sahst du mich nicht an? Hättest du mich angesehn, du hättest mich geliebt. Ich weiß es wohl, du hättest mich geliebt. Und das Geheimnis der Liebe ist größer als das Geheimnis des Todes ...
4. Szene (Endszene)
Salome, Herodes und Herodias
SALOME: (Ein riesengroßer schwarzer Arm, der Arm des Henkers, streckt sich aus der Cisterne heraus, auf einem silbernen Schild den Kopf des Jochanaan haltend, Salome ergreift ihn.) Ah! Du wolltest mich nicht deinen Mund küssen lassen, Jochanaan! Wohl, ich werde ihn jetzt küssen! Ich will mit meinen Zähnen hineinbeißen, wie man in eine reife Frucht beißen mag. Ja, ich will ihn jetzt küssen, deinen Mund, Jochanaan. Ich hab' es gesagt. Hab' ich's nicht gesagt? Ja, ich hab' es gesagt. Ah! Ah! Ich will ihn jetzt küssen... Aber warum siehst du mich nicht an, Jochanaan? Deine Augen, die so schrecklich waren, so voller Wut und Verachtung, sind jetzt geschlossen. Warum sind sie geschlossen? Öffne doch die Augen, erhebe deine Lider, Jochanaan! Warum siehst du mich nicht an? Hast du Angst vor mir, Jochanaan, daß du mich nicht ansehen willst? Und deine Zunge, sie spricht kein Wort, Jochanaan, diese Scharlachnatter, die ihren Geifer gegen mich spie. Es ist seltsam, nicht? Wie kommt es, daß diese rote Natter sich nicht mehr rührt? Du sprachst böse Worte gegen mich, gegen mich, Salome, die Tochter der Herodias, Prinzessin von Judäa. Nun wohl! Ich lebe noch, aber du bist tot, und dein Kopf, dein Kopf gehört mir! Ich kann mit ihm tun, was ich will. Ich kann ihn den Hunden vorwerfen und den Vögeln der Luft. Was die Hunde übrig lassen, sollen die Vögel der Luft verzehren ... Ah! Ah! Jochanaan, Jochanaan, du warst schön. Dein Leib war eine Elfenbeinsäule auf silbernen Füßen. Er war ein Garten voller Tauben in der Silberlilien Glanz. Nichts in der Welt war so weiß wie dein Leib. Nichts in der Welt war so schwarz wie dein Haar. In der ganzen Welt war nichts so rot wie dein Mund. Deine Stimme war ein Weihrauchgefäß, und wenn ich dich ansah, hörte ich geheimnisvolle Musik ...
(In den Anblick von Jochanaans Haupt versunken.)
Ah! warum hast du mich nicht angesehen, Jochanaan? Du legtest über deine Augen die Binde eines, der seinen Gott schauen wollte. Wohl! Du hast deinen Gott gesehn, Jochanaan, aber mich, mich hast du nie gesehn. Hättest du mich gesehn, du hättest mich geliebt! Ich dürste nach deiner Schönheit. Ich hungre nach deinem Leib. Nicht Wein noch Apfel können mein Verlangen stillen ... Was soll ich jetzt tun, Jochanaan? Nicht die Fluten, noch die großen Wasser können dieses brünstige Begehren löschen ... Oh! Warum sahst du mich nicht an? Hättest du mich angesehn, du hättest mich geliebt. Ich weiß es wohl, du hättest mich geliebt. Und das Geheimnis der Liebe ist größer als das Geheimnis des Todes ...
4. Scene (Last Scene)
Salomé, Herod and Herodias
SALOMÉ: [Holding the severed head of Iokanaan.] Ah! thou wouldst not suffer me to kiss thy mouth, Iokanaan. Well! I will kiss it now. I will bite it with my teeth as one bites a ripe fruit. Yes, I will kiss thy mouth, Iokanaan. I said it; did I not say it? I said it. Ah! I will kiss it now. But wherefore dost thou not look at me, Iokanaan? Thine eyes that were so terrible, so full of rage and scorn, are shut now. Wherefore are they shut? Open thine eyes! Lift up thine eyelids, Iokanaan! Wherefore dost thou not look at me? Art thou afraid of me, Iokanaan, that thou wilt not look at me? And thy tongue, that was like a red snake darting poison, it moves no more, it speaks no words, Iokanaan, that scarlet viper that spat its venom upon me. It is strange, is it not? How is it that the red viper stirs no longer? Thou wouldst have none of me, Iokanaan. Thou rejectedest me. Thou didst speak evil words against me. Thou didst bear thyself toward me as to a harlot, as to a woman that is a wanton, to me, Salome, daughter of Herodias, Princess of Judaea! Well, I still live, but thou art dead, and thy head belongs to me. I can do with it what I will. I can throw it to the dogs and to the birds of the air. That which the dogs leave, the birds of the air shall devour. Ah, Iokanaan, Iokanaan, thou wert the man that I loved alone among men! All other men were hateful to me. But thou wert beautiful! Thy body was a column of ivory set upon feet of silver. It was a garden full of doves and lilies of silver. It was a tower of silver decked with shields of ivory. There was nothing in the world so white as thy body. There was nothing in the world so black as thy hair. In the whole world there was nothing so red as thy mouth. Thy voice was a censer that scattered strange perfumes, and when I looked on thee I heard strange music. Ah! wherefore didst thou not look at me, Iokanaan? With the cloak of thine hands, and with the cloak of thy blasphemies thou didst hide thy face. Thou didst put upon thine eyes the covering of him who would see God. Well, thou hast seen thy God, Iokanaan, but me, me, thou didst never see me. If thou hadst seen me thou hadst loved me. I saw thee, and I loved thee. Oh, how I loved thee! I love thee yet, Iokanaan. I love only thee. I am athirst for thy beauty; I am hungry for thy body; and neither wine nor apples can appease my desire. What shall I do now, Iokanaan? Neither the floods nor the great waters can quench my passion. I was a princess, and thou didst scorn me. I was a virgin, and thou didst take my virginity from me. I was chaste, and thou didst fill my veins with fire. Ah! ah! wherefore didst thou not look at me? [She kisses the head.] Ah! I have kissed thy mouth, Iokanaan, I have kissed thy mouth. There was a bitter taste on thy lips. Was it the taste of blood? Nay; but perchance it was the taste of love. They say that love hath a bitter taste. But what matter? what matter? I have kissed thy mouth.
Moderne Monologe zum Vorsprechen:
Monologe für Frauen / Schauspielerinnen
Rolle: Salome
Stück: Salome
Autor: Oscar Wilde
Erscheinungsjahr: 1891
Originalsprache: Englisch
Übersetzung (Deutsch): Hedwig Lachmann
3. Szene
Salome, Jochanaan und Narraboth
SALOME: Jochanaan! Ich bin verliebt in deinen Leib, Jochanaan! Dein Leib ist weiß wie die Lilien auf einem Felde, von der Sichel nie berührt. Dein Leib ist weiß wie der Schnee auf den Bergen Judäas. Die Rosen im Garten von Arabiens Königin sind nicht so weiß wie dein Leib, nicht die Rosen im Garten der Königin, nicht die Füße der Dämmerung auf den Blättern, nicht die Brüste des Mondes auf dem Meere, nichts in der Welt ist so weiß wie dein Leib. Laß mich ihn berühren, deinen Leib! [...] Dein Leib ist grauenvoll. Er ist wie der Leib eines Aussätzigen. Er ist wie eine getünchte Wand, wo Nattern gekrochen sind; wie eine getünchte Wand, wo die Skorpione ihr Nest gebaut. Er ist wie ein übertünchtes Grab voll widerlicher Dinge. Er ist gräßlich, dein Leib ist gräßlich. In dein Haar bin ich verliebt, Jochanaan. Dein Haar ist wie Weintrauben, wie Büschel schwarzer Trauben, an den Weinstöcken Edoms. Dein Haar ist wie die Cedern, die großen Cedern vom Libanon, die den Löwen und Räubern Schatten spenden. Die langen schwarzen Nächte, wenn der Mond sich verbirgt, wenn die Sterne bangen, sind nicht so schwarz wie dein Haar. Des Waldes Schweigen .... Nichts in der Welt ist so schwarz wie dein Haar. Laß mich es berühren, dein Haar! [...] Dein Haar ist gräßlich! Es starrt von Staub und Unrat. Es ist wie eine Dornenkrone auf deinen Kopf gesetzt. Es ist wie ein Schlangenknoten gewickelt um deinen Hals. Ich liebe dein Haar nicht. (Mit höchster Leidenschaft) Deinen Mund begehre ich, Jochanaan. Dein Mund ist wie ein Scharlachband an einem Turm von Elfenbein. Er ist wie ein Granatapfel, von einem Silbermesser zerteilt. Die Granatapfelblüten in den Gärten von Tyrus, glüh'nder als Rosen, sind nicht so rot. Die roten Fanfaren der Trompeten, die das Nah'n von Kön'gen künden und vor denen der Feind erzittert, sind nicht so rot, wie dein roter Mund. Dein Mund ist röter als die Füße der Männer, die den Wein stampfen in der Kelter. Er ist röter als die Füße der Tauben, die in den Tempeln wohnen. Dein Mund ist wie ein Korallenzweig in der Dämm'rung des Meer's, wie der Purpur in den Gruben von Moab, der Purpur der Könige. (Außer sich) Nichts in der Welt ist so rot wie dein Mund. Laß mich ihn küssen, deinen Mund.
3. Scene
Salomé, Iokanaan and Narraboth
SALOMÉ: I am amorous of thy body, Iokanaan! Thy body is white, like the lilies of the field that the mower hath never mowed. Thy body is white like the snows that lie on the mountains of Judaea, and come down into the valleys. The roses in the gardens of the Queen of Arabia are not so white as thy body. Neither the roses in the garden of the Queen of Arabia, the garden of spices of the Queen of Arabia, nor the feet of the dawn when they light on the leaves, nor the breast of the moon when she lies on the breast of the sea. There is nothing in this world so white as they body. Suffer me to touch thy body. [No response. Angrily.] Thy body is hideous. It is like the body of a leper. It is like a plastered wall, where vipers have crawled; like a plastered wall where the scorpions have made their nest. It is like a whited sepulchre, full of loathsome things. It is horrible; thy body is horrible. It is of thy hair I am enamoured, Iokanaan. Thy hair is like clusters of grapes, like the clusters of black grapes that hang from the vine-trees of Edom in the land of the Edomites. Thy hair is like the cedars of Lebanon, like the great cedars of Lebanon that give their shade to the lions and to the robbers who would hide them by day. The long black nights, when the moon hides her face, when the stars are afraid, are not so black as thy hair. The silence that dwells in the forest is not so black. There is nothing in the world that is so black as thy hair. Suffer me to touch thy hair. [No response. Angrily.] Thy hair is horrible. It is covered with mire and dust. It is like a crown of thorns placed on thy head. It is like a knot of serpents coiled round thy neck. I love not thy hair. It is thy mouth that I desire, Iokanaan. Thy mouth is like a band of scarlet on a tower of ivory. It is like a pomegranate cut in twain with a knife of ivory. The pomegranate flowers that blossom in the gardens of Tyre, and are redder than roses, are not so red. The red blasts of trumpets that herald the approach of kings, and make afraid the enemy, are not so red. Thy mouth is redder than the feet of those who tread the wine in the wine-press. It is redder than the feet of the doves who inhabit the temples and are fed by the priests. It is redder than the feet of him who cometh from a forest where he hath slain a lion, and seen gilded tigers. Thy mouth is like a branch of coral that fishers have found in the twilight of the sea, the coral that they keep for the kings! It is like the vermilion that the Moabites find in the mines of Moab, the vermilion that the kings take from them. It is like the bow of the King of the Persians, that is tainted with vermilion, and is tipped with coral. There is nothing in the world so red as thy mouth. Suffer me to kiss thy mouth. [No response.] I will kiss thy mouth, Iokanaan. I will kiss thy mouth.
Moderne Monologe zum Vorsprechen:
Monologe für Männer / Schauspieler
Rolle: Herodes
Stück: Salome
Autor: Oscar Wilde
Erscheinungsjahr: 1891
Originalsprache: Englisch
Übersetzung (Deutsch): Hedwig Lachmann
4. Szene (Endszene)
Herodes, Salome und Herodias
HERODES: Still, sprich nicht zu mir! Salome, ich beschwöre dich: sei nicht trotzig! Sieh, ich habe dich immer lieb gehabt. Kann sein, ich habe dich zu lieb gehabt. Darum verlange das nicht von mir. Der Kopf eines Mannes, der vom Rumpf getrennt ist, ist ein übler Anblick. Hör', was ich sage! Ich habe einen Smaragd. Er ist der schönste Smaragd der ganzen Welt. Den willst du haben, nicht wahr? Verlang' ihn von mir, ich will ihn dir geben, den schönsten Smaragd. [...] Deine Schönheit hat mich verwirrt. Oh! Oh! Bringt Wein! Mich dürstet! Salome, Salome, laß uns wie Freunde zu einander sein! Bedenk' dich! Ah! Was wollt ich sagen? Was war's?... Ah! Ich weiß es wieder!... Salome, du kennst meine weißen Pfauen, meine schönen weißen Pfauen, die im Garten zwischen den Myrten wandeln. ... Ich will sie dir alle, alle geben. In der ganzen Welt lebt kein König, der solche Pfauen hat. Ich habe bloß hundert. Aber alle will ich dir geben. (Er leert seinen Becher.) [...] Du kreischest wie ein Raubvogel. Deine Stimme peinigt mich. Still sag' ich dir! Salome, bedenk, was du tun willst. Es kann sein, daß der Mann von Gott gesandt ist. Er ist ein heil'ger Mann. Der Finger Gottes hat ihn berührt. Du möchtest nicht, daß mich ein Unheil trifft, Salome? Hör' jetzt auf mich! [...] (auffahrend) Ach! Du willst nicht auf mich hören. Sei ruhig, Salome. Ich, siehst du, bin ruhig. Höre: (leise und heimlich) Ich habe an diesem Ort Juwelen versteckt, Juwelen, die selbst deine Mutter nie gesehen hat. Ich habe ein Halsband mit vier Reihen Perlen, Topase, gelb wie die Augen der Tiger. Topase, hellrot wie die Augen der Waldtaube, und grüne Topase, wie Katzenaugen. Ich habe Opale, die immer funkeln, mit einem Feuer, kalt wie Eis. Ich will sie dir alle geben, alle! (Immer aufgeregter) Ich habe Chrysolithe und Berylle, Chrysoprase und Rubine. Ich habe Sardonyx- und Hyazinthsteine und Steine von Chalcedon. – Ich will sie dir alle geben, alle und noch andere Dinge. Ich habe einen Kristall, in den zu schaun keinem Weibe vergönnt ist. In einem Perlmutterkästchen habe ich drei wunderbare Türkise: wer sie an seiner Stirne trägt, kann Dinge sehn, die nicht wirklich sind. Es sind unbezahlbare Schätze. Was begehrst du sonst noch, Salome? Alles, was du verlangst, will ich dir geben – nur eines nicht: Nur nicht das Leben dieses einen Mannes. Ich will dir den Mantel des Hohenpriesters geben. Ich will dir den Vorhang des Allerheiligsten geben ...
4. Scene (Last Scene)
Herod, Salomé und Herodias
HEROD: Peace! Speak not to me! Salome, I pray thee be not stubborn. I have ever been kind toward thee. I have ever loved thee. It may be that I have loved thee too much. Therefore ask not this thing of me. This is a terrible thing, an awful thing to ask of me. Surely, thou art jesting. The head of a man ... cut from his body ... is ill to look upon. It is not meet that the eyes of a virgin should look upon such a thing. What pleasure couldst thou have in it? No, no, it is not that thou desirest. Hearken to me. I have an emerald, a great emerald and round, that the minion of Caesar has sent unto me. When thou lookest through this emerald thou canst see that which passeth afar off. Caesar himself carries such an emerald when he goes to the circus. But my emerald is the larger. I know well that it is the larger. It is the largest emerald in the whole world. Thou wilt take that, wilt thou not? Ask it of me and I will give it thee. [Pause.] I have jewels hidden in this place -- jewels that thy mother even has never seen, jewels that are marvelous to look at. I have a collar of pearls, set in four rows. They are like unto moons chained with rays of silver. They are even as half a hundred moons caught in a gold net. On the ivory breast of a queen they have rested. Thou shalt be as fair as a queen when thou wearest them. I have amethysts of two kinds; one that is black like wine, and one that is red like wine that one has colored with water. I have topazes yellow as are the eyes of tigers, and topazes that are pink as the eyes of a wood-pigeon, and green topazes that are as the eyes of cats. I have opals that burn always, with a flame that is cold as ice, opals that make sad men's minds, and are afraid of the shadows. I have onyxes like the eyeballs of a dead woman. I have moonstones that change when the moon changes, and are wan when they see the sun. I have sapphires big like eggs, and as blue as blue flowers. The sea wanders within them, and the moon comes never to trouble the blue of their waves. I have chrysolites and beryls, and chrysoprases and rubies; I have sardonyx and hyacinth stones, and stones of chalcedony, and I will give them all unto thee, all, and other things will I add to them. The King of the Indies has but even now sent me four fans fashioned from the feathers of parrots, and the King of Numidia a garment of ostrich feathers. I have a crystal, into which it is not lawful for a woman to look, nor may young men behold it until they have been beaten with rods. In a coffer of nacre I have three wondrous turquoises. He who wears them on his forehead can imagine things which are not, and he who carries them in his hand can turn the fruitful woman into a woman that is barren. These are great treasures. They are treasures above all price. But this is not all. In an ebony coffer I have two cups of amber that are like apples of pure gold. If an enemy pour poison into these cups they become like apples of silver. In a coffer incrusted with amber I have sandals incrusted with glass. I have mantles that have been brought from the land of the Seres, and bracelets decked about with carbuncles and with jade that come from the city of Euphrates. What desirest thou more than this, Salome? Tell me the thing that thou desirest, and I will give it thee. All that thou askest I will, save one thing only. I will give thee all that is mine, save only the life of one man. I will give thee the mantle of the high priest. I will give thee the veil of the sanctuary. Only thou must loose me from my oath, and must not ask of me that which thy lips have asked.
Moderne Monologe zum Vorsprechen:
Monologe für Frauen / Schauspielerinnen
Rolle: Mrs. Erlynne
Stück: Lady Windermeres Fächer
Autor: Oscar Wilde
Erscheinungsjahr: 1892
Originalsprache: Englisch
Übersetzung (Deutsch): David Brink
3. Akt
Mrs. Erlynne und Lady Windermere.
MRS. ERLYNNE: (Erschrickt mit einem schmerzvollen Ausdruck. Sie beherrscht sich dann und geht zum Sofa, wo Lady Windermere sitzt. Während sie spricht, streckt sie die Hände in Richtung Lady Windermere aus, wagt aber nicht, sie zu berühren.) Sie können von mir denken, wie Sie wollen. Ich bin nicht viele Tränen wert. Aber ruinieren Sie Ihr schönes junges Leben nicht meinetwegen! Sie wissen gar nicht, was Sie zu erwarten haben, wenn Sie dieses Haus nicht sofort verlassen. Sie wissen nicht, wie es ist, in den Abgrund zu fallen – verachtet, verhöhnt, verlassen zu werden – eine Ausgestoßene zu sein – immer die Tür geschlossen zu finden, immer sich durch verdächtige Nebenstraßen schleichen zu müssen, immer Angst davor zu haben, dass einem die Maske abgerissen wird – und die ganze Zeit das Lachen, das schreckliche Lachen der Welt zu hören, was tragischer ist, als alle Tränen, die die Welt je vergossen hat. Sie wissen gar nicht, was das heißt. Man wird für seine Fehler bestraft, dann wird man wieder bestraft, das ganze Leben wird man bestraft. Das dürfen Sie nie erleben. Was mich betrifft habe ich diesen Augenblick alle meinen Sünden abgebüßt, falls Leiden überhaupt Abbüßung ist, denn heute Abend haben Sie ein Herz in einer, die keines hatte, geschaffen – es geschaffen und es zerbrochen. Aber lassen Sie das gehen. Ich habe mein eigenes Leben zum Scheitern gebracht, aber ich werde Sie nicht Ihres zum Scheitern bringen lassen. Sie ... Sie sind ja nur ein Mädchen, Sie wären verloren. Die Klugheit, die eine Frau braucht um zurückzukommen, haben Sie nicht. Sie besitzen weder den Scharfsinn noch den Mut. Sie könnten die Schande nicht ertragen. Nein, Lady Windermere! Gehen Sie zu dem Mann, der Sie liebt, den Sie lieben, zurück. Sie haben ein Kind, Lady Windermere. Gehen Sie zu dem Kind zurück, das vielleicht diesen Augenblick nach Ihnen ruft. (Lady Windermere erhebt sich.) Gott gab Ihnen dieses Kind. Er wird von Ihnen verlangen, dass Sie für es sorgen. Welche Antwort werden Sie Gott geben, wenn sein Leben durch Sie ruiniert wird? Zurück zu Ihrem Haus, Lady Windermere! ... Ihr Mann liebt Sie! Nie ist er von seiner Liebe zu Ihnen abgewichen! Aber selbst wenn er tausend Geliebte hätte, müssten Sie bei Ihrem Kind bleiben. Wenn er Sie vernachlässigen würde, müssten Sie bei Ihrem Kind bleiben. Wenn er brutal gegen Sie wäre, müssten Sie bei Ihrem Kind bleiben. Wenn er Sie verlassen würde, wäre Ihr Platz bei Ihrem Kind.
3. Act
Mrs. Erlynne and Lady Windermere
MRS. ERLYNNE: Believe what you choose about me. I am not worth a moment's sorrow. But don't spoil your beautiful young life on my account! You don't know what may be in store for you, unless you leave this house at once. You don't know what it is to fall into the pit, to be despised, mocked, abandoned, sneered at--to be an outcast! to find the door shut against one, to have to creep in by hideous byways, afraid every moment lest the mask should be stripped from one's face, and all the while to hear the laughter, the horrible laughter of the world, a thing more tragic than all the tears the world has ever shed. You don't know what it is. One pays for one's sins, and then one pays again, and all one's life one pays. You must never know that.--As for me, if suffering be an expiation, then at this moment I have expiated all my faults, whatever they have been; for to-night you have made a heart in one who had it not, made it and broken it.--But let that pass. I may have wrecked my own life, but I will not let you wreck yours. You--why, you are a mere girl, you would be lost. You haven't got the kind of brains that enables a woman to get back. You have neither the wit nor the courage. You couldn't stand dishonor! No! Go back, Lady Windermere, to the husband who loves you, whom you love. You have a child, Lady Windermere. Go back to that child who even now, in pain or in joy, may be calling to you. God gave you that child. He will require from you that you make his life fine, that you watch over him. What answer will you make to God if his life is ruined through you? Back to your house, Lady Windermere--your husband loves you! He has never swerved for a moment from the love he bears you. But even if he had a thousand loves, you must stay with your child. If he was harsh to you, you must stay with your child. If he ill-treated you, you must stay with your child. If he abandoned you, your place is with your child.
Moderne Monologe zum Vorsprechen:
Monologe für Frauen / Schauspielerinnen
Rolle: Lady Windermere
Stück: Lady Windermeres Fächer
Autor: Oscar Wilde
Erscheinungsjahr: 1892
Originalsprache: Englisch
Übersetzung (Deutsch): David Brink
3. Akt
Ein Zimmer bei Lord Darlington. Ein Großes Sofa steht vor dem Kamin. Hinten sind Vorhänge vor dem Fenster zugezogen. Ein Tisch mit Schreibsachen. Ein Tisch mit Siphons, Gläsern und Weinkaraffen. Ein Tisch mit Zigaretten und einer Zigarrenkiste. Angezündete Lampen.
Lady Windermere allein.
LADY WINDERMERE: (Am Kamin stehend.) Warum kommt er nicht? Diese Wartezeit ist unerträglich. Er sollte hier sein. Warum kommt er denn nicht und weckt ein Feuer in mir mit seinen leidenschaftlichen Worten. Oh, wie kalt es ist, nicht geliebt zu werden! Arthur müsste jetzt schon meinen Brief gelesen haben. Wenn er mich liebhätte, wäre er gekommen, um mich zu holen, um mich mit Gewalt nach Hause zu bringen. Aber er liebt mich nicht. Er ist gefesselt von dieser Frau – fasziniert von ihr – beherrscht von ihr. Wenn eine Frau einen Mann festhalten will, sollte sie einfach an das in ihm appellieren, was am schlechtesten ist. Wir verehren Männer wie Götter, und sie verlassen uns. Andere behandeln sie wie Tiere, und sie wedeln mit dem Schwanz und sind treu. Wie ungerecht das Leben ist! Oh, es war wahnsinnig von mir, hierher zu kommen! Jedoch möchte ich wissen, was schlechter ist: einem Mann, der einen liebt, unterworfen zu sein, oder mit einem Mann, der einen im eigenen Haus entehrt, verheiratet zu sein. Weiß es irgendeine Frau in dieser Welt? Aber wird er mich immer lieben, dieser Mann, dem ich mein Leben geben werde? Was kann ich ihm geben? Lippen, die von Kummer stumm geworden sind, Augen, die von Tränen geblendet sind, frierende Hände und ein kaltes Herz. Ich kann ihm nichts geben. Ich muss zurückgehen ... nein, ich kann nicht zurückgehen, der Brief hat mich in ihre Gewalt gebracht ... Arthur würde mich nicht zurücknehmen. Dieser verhängnisvolle Brief! Nein! Lord Darlington verlässt morgen England. Ich werde mit ihm fahren, ich habe keine andere Wahl. (Setzt sich einen Augenblick. Erhebt sich dann plötzlich und zieht den Mantel an.) Nein, nein! Ich werde zurückgehen, Arthur darf mit mir tun, was er will. Ich kann nicht länger hier warten. Es war Wahnsinn, hierher zu kommen. Ich muss sofort gehen. Was Lord Darlington betrifft ... oh, jetzt kommt er! Wird er mich überhaupt gehen lassen? Ich habe gehört, dass Männer gewaltsam, brutal sein können ... Oh! (Vergräbt das Gesicht in den Händen. Mrs. Erlynne tritt auf.)
3. Act
Lady Windermere alone
LADY WINDERMERE: [Standing by the fireplace.] Why doesn’t he come? This waiting is horrible. He should be here. Why is he not here, to wake by passionate words some fire within me? I am cold — cold as a loveless thing. Arthur must have read my letter by this time. If he cared for me, he would have come after me, would have taken me back by force. But he doesn’t care. He’s entrammelled by this woman — fascinated by her — dominated by her. If a woman wants to hold a man, she has merely to appeal to what is worst in him. We make gods of men and they leave us. Others make brutes of them and they fawn and are faithful. How hideous life is! . . . Oh! it was mad of me to come here, horribly mad. And yet, which is the worst, I wonder, to be at the mercy of a man who loves one, or the wife of a man who in one’s own house dishonours one? What woman knows? What woman in the whole world? But will he love me always, this man to whom I am giving my life? What do I bring him? Lips that have lost the note of joy, eyes that are blinded by tears, chill hands and icy heart. I bring him nothing. I must go back — no; I can’t go back, my letter has put me in their power — Arthur would not take me back! That fatal letter! No! Lord Darlington leaves England to-morrow. I will go with him — I have no choice. [Sits down for a few moments. Then starts up and puts on her cloak.] No, no! I will go back, let Arthur do with me what he pleases. I can’t wait here. It has been madness my coming. I must go at once. As for Lord Darlington — Oh! here he is! What shall I do? What can I say to him? Will he let me go away at all? I have heard that men are brutal, horrible . . . Oh! [Hides her face in her hands. Enter Mrs. Erlynne L.]
Moderne Monologe zum Vorsprechen:
Monologe für Frauen / Schauspielerinnen
Rolle: Herzogin von Berwick
Stück: Lady Windermeres Fächer
Autor: Oscar Wilde
Erscheinungsjahr: 1892
Originalsprache: Englisch
Übersetzung (Deutsch): David Brink
1. Akt
Herzogin von Berwick und Lady Windermere
HERZOGIN VON BERWICK: Ja, meine Liebe, das ist wahrhaftig die Frage. Er besucht sie unablässig, stundenlang jedesmal, und solange er dort ist, ist sie für niemanden zuhause. Nicht dass viele Damen ihr Visiten machen, meine Liebe, aber sie hat ganz viele männliche Freunde – insbesondere meinen eigenen Bruder, wie ich Ihnen erzählte – und das ist genau, was die ganze Sache mit Windermere so fürchterlich macht. Wir haben alle ihn als den idealen Ehemann betrachtet, aber ich befürchte, dass kein Zweifel darüber ist. Meine liebe Nichten – Sie kennen ja die Saville–Schwestern – solche gemütlichen Mädels – nicht gerade hübsch, überhaupt nicht, aber sehr gut – also, sie sitzen immer beim Fenster mit einer Handarbeit und machen hässliche Sachen für die Armen, was ich sehr nützlich finde in dieser schrecklichen sozialistischen Zeit, und diese fürchterliche Frau hat ein Haus in Curzon Street bekommen, ihnen gerade gegenüber – eine solche nette Straße. Ich weiß nicht, was mit der Welt los ist! Und sie sagen mir, dass Windermere vier– oder fünfmal in der Woche dorthin geht – sie sehen ihn. Sie können nichts dafür – und obgleich sie nie klatschen – aber natürlich! – lassen sie allen darüber ein Wörtchen fallen. Und das Schlimmste dabei ist, dass ich erfahren habe, dass diese Frau jemandem eine große Geldsumme abgezwungen hat, denn es scheint, dass sie vor sechs Monaten nach London so gut wie ohne Mittel gekommen ist, und jetzt hat sie dieses charmante Haus in Mayfair, fährt mit ihren Ponys jeden Nachmittag im Park, und alles nachdem sie den armen Windermere kennengelernt hat. [...] Ganz London weiß Bescheid. Deswegen dachte ich, dass es besser wäre, hierher zu kommen und mit Ihnen sprechen, und Ihnen zu raten umgehend Windermere nach Hamburg oder Aix mitzunehmen, wo er unterhalten sein wird, und wo Sie ihn den ganzen Tag im Auge behalten können. Ich versichere Ihnen, meine Liebe, dass ich oftmals, nachdem ich Berwick heiratete, so tun musste, als ob ich sehr krank wäre, und das ekelhafteste Mineralwasser trinken musste, nur um ihn aus der Stadt zu bewegen. Er war äußerst empfindlich für weiblichen Reiz. Jedoch muss ich sagen, dass er nie große Geldsummen verschenkt hat. Er hat allzu hohe Prinzipe, um so was zu tun!
1. Act
Duchess of Berwick and Lady Windermere
DUCHESS OF BERWICK: I am amorous of thy body, Iokanaan! Thy body is white, like the lilies of the field that the mower hath never mowed. Thy body is white like the snows that lie on the mountains of Judaea, and come down into the valleys. The roses in the gardens of the Queen of Arabia are not so white as thy body. Neither the roses in the garden of the Queen of Arabia, the garden of spices of the Queen of Arabia, nor the feet of the dawn when they light on the leaves, nor the breast of the moon when she lies on the breast of the sea. There is nothing in this world so white as they body. Suffer me to touch thy body. [No response. Angrily.] Thy body is hideous. It is like the body of a leper. It is like a plastered wall, where vipers have crawled; like a plastered wall where the scorpions have made their nest. It is like a whited sepulchre, full of loathsome things. It is horrible; thy body is horrible. It is of thy hair I am enamoured, Iokanaan. Thy hair is like clusters of grapes, like the clusters of black grapes that hang from the vine-trees of Edom in the land of the Edomites. Thy hair is like the cedars of Lebanon, like the great cedars of Lebanon that give their shade to the lions and to the robbers who would hide them by day. The long black nights, when the moon hides her face, when the stars are afraid, are not so black as thy hair. The silence that dwells in the forest is not so black. There is nothing in the world that is so black as thy hair. Suffer me to touch thy hair. [No response. Angrily.] Thy hair is horrible. It is covered with mire and dust. It is like a crown of thorns placed on thy head. It is like a knot of serpents coiled round thy neck. I love not thy hair. It is thy mouth that I desire, Iokanaan. Thy mouth is like a band of scarlet on a tower of ivory. It is like a pomegranate cut in twain with a knife of ivory. The pomegranate flowers that blossom in the gardens of Tyre, and are redder than roses, are not so red. The red blasts of trumpets that herald the approach of kings, and make afraid the enemy, are not so red. Thy mouth is redder than the feet of those who tread the wine in the wine-press. It is redder than the feet of the doves who inhabit the temples and are fed by the priests. It is redder than the feet of him who cometh from a forest where he hath slain a lion, and seen gilded tigers. Thy mouth is like a branch of coral that fishers have found in the twilight of the sea, the coral that they keep for the kings! It is like the vermilion that the Moabites find in the mines of Moab, the vermilion that the kings take from them. It is like the bow of the King of the Persians, that is tainted with vermilion, and is tipped with coral. There is nothing in the world so red as thy mouth. Suffer me to kiss thy mouth. [No response.] I will kiss thy mouth, Iokanaan. I will kiss thy mouth.
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