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    Deutsches Theater Berlin
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    SPIELPLAN & KARTEN

    Vor Sonnenaufgang

    Bewertung und Kritik zu

    VOR SONNENAUFGANG 
    von Ewald Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann
    Regie: Jette Steckel 
    Premiere: 10. Mai 2018 (Ruhrfestspielen Recklinghausen) 
    Berlin-Premiere: 9. September 2018
    Deutsches Theater Berlin

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    Vor Sonnenaufgang – schon der Titel des 1889 uraufgeführten Dramendebüts von Gerhart Hauptmann deutet eine transitorische Situation, einen Schwellenzustand an. Der österreichische Dramatiker Ewald Palmetshofer seziert in seiner Neubearbeitung die Bruchstellen unserer Gegenwart und macht am Beispiel einer Familie und ihrer Konflikte größere gesellschaftliche Zusammenhänge sichtbar. Weniger um die Determiniertheit im Sinne einer genetischen Unentrinnbarkeit geht es, als um die Frage, wie sehr Vergangenes, die Herkunft und gemachte Erfahrungen sich einlagern in die Gegenwart menschlicher Existenz und in eine politische Praxis. In einer nur scheinbar einfachen Geschichte und profanen Alltagsschilderungen entwickelt der luzide Text seine tragische Wucht.

    Regie: Jette Steckel
    Bühne: Florian Lösche
    Kostüme: Sibylle Wallum
    Musik: Mark Badur
    Dramaturgie: Anika Steinhoff

    TRAILER

     
    Meinung der Presse zu „Vor Sonnenaufgang“

    Deutsches Theater Berlin


    rbb
    ★★★☆☆

    nachtkritik
    ★★★☆☆

    Tagesspiegel
    ★★☆☆☆

    Die Welt
    ★★☆☆☆

    3.0 von 5 Sterne
    • 5 star
      1
    • 4 star
      1
    • 3 star
      2
    • 2 star
      3
    • 1 star
      0
    Bitterböse Boulevardkomödie
    5 years ago
    Kritik
    ''Jette Steckel inszeniert das Familiendrama aber als moderne, groteske Boulevardkomödie, in der jede bittere Pointe sitzt, wie auch die verbalen Schläge in die Magengrube. Die Verzweiflung aller ist im körperlichen Spiel fast immer greifbar. Zuweilen übertreibt es die Regie mit ein paar knalligen Musikeinspielungen, die andererseits als nötige Auflockerung in den 2 ½ Stunden Spieldauer auch hin und wieder ganz gut sind. Ausgestellt sind die ProtagonistInnen auf einer dauerrotierenden Scheibe mit Parkettmuster (Bühne: Florian Lösche), auf der nur ein paar Stühle stehen. Ein großes Papppaket, das zu Beginn als Shoppingtrophäe hereingewuchtet wird, dient als Tisch oder Tresen. Der Niedergang der Familie Krause und das Scheitern der Liebe Loths und Helenes sind auch bei Palmetshofer nicht abwendbar. Das dicke Ende bleibt nicht aus. Als bitterböse Sozialstudie einer menschlich wie politisch handlungsunfähigen Mittelschicht ist die Inszenierung aber durchaus gelungen. Der wachsende Unmut an politischen Eliten und die allgemeine Demokratiemüdigkeit lassen sich damit aber nur bedingt erklären.'' schreibt Stefan Bock am 3. Oktober 2018 auf KULTURA-EXTRA
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    0 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
    Sich einrichten im Fortschritt der Verminderung
    5 years ago
    Kritik
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    In antiutopischen Zeiten wird das Individuum auf sich selbst zurückgeworfen. Die gesellschaftlichen Entwürfe fehlen. Jeder muss sich selbst am eigenen Schopfe aus der Misere ziehen. Nur die eigene Leistung zählt. Weder die Gesellschaft noch die Familie bieten einen sicheren Rückzugsort. So stehen die Personen in der Ewald Palmetshofers Neubearbeitung von Gerhardt Hauptmanns «Vor Sonnenaufgang» ganz alleine vor ihren Problemen. Eine gesellschafts-politische Lösung ist nicht mehr in Sicht. Regisseurin Jette Steckel stellt sie konsequenter Weise in ihrer Inszenierung auf einer sich ständig rotierenden Drehbühne (Bühne: Florian Lösche) wie auf einem Präsentierteller aus.

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    Ganz zu Beginn steht Helene (Maike Knirsch) ganz alleine im Gegenlicht auf dem Drehteller. Weinen könnten sie schon lange nicht mehr. Vielleicht sei es auch besser so, verkündet ihre Stimme aus dem Off.

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    Dann bevölkert sich die Drehbühne. Zunächst sieht alles noch einem fast harmonischen, familiären Beisammensein aus. Martha (Franziska Machens) erwartet ihr erstes Kind. Ihre Schwester Helene ist extra für die Geburt in ihr Heimatdorf zurückgekommen. Ihr Mann Thomas (Felix Goeser) wird die Firma ihres Vaters (Michael Goldberg) übernehmen. Doch dann mischen sich die ersten Streitereien in das Familiengeplänkel. Martha trägt offensichtlich nicht nur schwer an ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft. Alles Leid der Welt scheint sie mit ihrem Bauch auf die Erde hernieder zu drücken. Weder ihre Eltern noch ihr Mann können es ihr recht machen. Dass der Seniorchef dem Alkohol über die Maßen zuspricht, lässt sich bald nicht mehr verbergen und sorgt für hörbare Auseinandersetzungen zwischen den Eheleuten. Dass Helene mit ihrer Ich-AG gescheitert und ihre Wohnung aufgeben musste, lässt auch sie auf der Suche sein. Da steht Alfred Loth (Alexander Simon ) plötzlich in der Tür.

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    Er will seinen alten Studienfreund Thomas besuchen. Er will wissen, ob aus dem Freund tatsächlich ein Feind geworden ist. Teilten sie doch damals nicht nur ein winziger Stundentenzimmer sondern auch Ideen. 

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    Palmetshofer stellt dem in eine Industriellenfamilie einheiratenden, anpassungswilligen Emporkömmling Thomas den Links- Intellektuellen Alfred gegenüber, der sich auf keine Kompromisse einlassen will. Dieser ahnt zwar schon, dass sein Engagement für die früheren Ideale wirkungslos bleiben wird, erlaubt sich aber keinerlei Pragmatismus, der zumindest für kurzfristigen Erfolg sorgen würde. Ganz in Gegensatz zu Thomas, der seine Ideale vom eingeschlagenen Weg abhängig macht. Wenn dabei eher rechte Ideen gefragt sind um bei den Mehrheit anzukommen, kann er diese problemlos abliefern. 

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    Um diese beiden zentralen Figuren ranken sich die übrigen Familienmitglieder. Die Frau des Seniorchefs (Regine Zimmermann) tat alles dafür, um die Firma in ihrer Position als perfekte Chefgattin am Laufen zu halten. Martha hofft mit der Geburt des Babys auch sich selbst als perfekte Ehefrau und Mutter zur Welt zu bringen. Helene sucht nach ihrem beruflichen Misserfolg auf ganzer Linie umso dringender nach einem Mann, der ihr zu der Aufmerksamkeit verhelfen kann, die sie sich erhofft. Dass sie sich dafür ausgerechnet den Dauersingle Alfred ausgeguckt hat, verheißt nichts Gutes. 

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    Jette Steckel legt in der kurzen Zeitspanne eines Tages und einer Nacht bis zum Sonnenaufgang die Seelenabgründe ihrer Charaktere schonungslos blpß. Die textliche Vorlage von Palmetshofer liefert ihr dafür reichlich Stoff, in einer Sprache, die zum Teil weit über das Interagieren der Personen hinausweist. Das Stück ist reich an Fragestellungen aktueller Problemlagen wie das Aufkommen rechter Parteien, die Sprachlosigkeit, Patchworkfamilien, Depression, Bindungsunfähigkeit oder das Fehlen von Idealen. Durch die schlichte Form, die Steckel für diese Vielzahl an kleinen Dramen wählt, gibt sie den Personen und dem Text genügend Raum zum Atmen. Keine Minute dieser zweieinhalb Stunden ist zu lang. Vielschichtiger Text, fokussierte Umsetzung, hervorragende Schauspieler, tolles Theater!

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    Birgit Schmalmack vom 11.10.18 

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    http://www.hamburgtheater.de/

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    Papierne Dialoge, bleierne Traurigkeit
    6 years ago
    Kritik
    In Zeitlupe kreist die Drehbühne im Haus der Ruhrfestspiele in Recklinghausen. Ihr Ächzen lässt sich deutlich vernehmen. In zweieinhalb pausenlosen Stunden nimmt der Untergang einer Familie ihren Lauf. Die Spielerinnen und Spieler des koproduzierenden Deutschen Theaters Berlin, das den Abend zum nächsten Spielzeitauftakt im September ins Repertoire der Kammerspiele nehmen wird, bleiben die ganze Zeit über in fahlem Dämmerlicht. Erst als Martha (Franiska Machens) ihre Totgeburt erleidet, auf die das ganze Drama zusteuert, werden die Scheinwerfer für kurze Momente eingesetzt und blenden das Publikum schmerzhaft. Zentrale Motive des Hauptmann-Originals tauchen auch bei Palmetshofer auf: der Alkoholismus von Vater Egon Krause (Michael Goldberg), der von seiner Frau Annemarie (Regine Zimmermann) nach dem Kneipenbesuch zur Rede gestellt wird, der scheiternde Flirt zwischen Helene Krause (Maike Knirsch) und Alfred Loth, die Depression von Krauses erster Frau, an der auch seine Tochter Martha leidet, und schließlich die Totgeburt von Marthas Kind, die auch der Arzt Dr. Peter Schimmelpfennig (Timo Weisschnur) nicht verhindern kann. Palmetshofer arrangierte dies mit knappen Dialogen, die von Kalauern und unvermittelten Brüchen geprägt sind, in denen sich die Unsicherheit seiner Figuren spiegelt. In Jette Steckels Inszenierung ist vor allem die bleierne Traurigkeit der Familie Krause zu spüren, mit der sie auf der Drehbühne auf der Stelle treten und langsam ihrem Untergang entgegen dämmern. Erst gegen Ende gönnt Steckel sich und uns etwas Abwechslung und greift in ihre umfangreiche Musiksammlung. Das Finale ist mit mehreren kurzen Schnipseln unterlegt, u.a. mit Austro-Pop von „Bilderbuch“. Weiterlesen
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